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wie Kann ich ein neues Leben anfangen?

Neugier trifft Weisheit:

Eine Chance für den Neubeginn mit 50+

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Wie neu darf dein zukünftiges Leben denn aussehen? Glücklicherweise muss man ja nicht gleich ALLES über den Haufen werfen. Doch wir dürfen uns immer wieder fragen: „Wie kann ich ein neues Leben anfangen?“ In Zeiten, in denen es fast schon zur Pflicht wird, alles zu reflektieren, sollte man nicht stagnieren.

Im Berufsleben auf der Stelle treten? Dieser Gedanke verschwindet in unserer Generation immer mehr. Unsere Eltern konnten vielleicht einen Job ein Leben lang behalten, doch heute ist das eher die Ausnahme. Gleichzeitig sehnen wir uns nach Beständigkeit, auch in nicht immer einfachen Zeiten. Zähe Partnerschaften und leidvolle Jobsituationen werden ausgehalten, weil ein Wechsel unmöglich scheint. Wenn die Welt sich immer schneller und vor allem für das eigene Empfinden zu Ungunsten verändert, wird das Gewohnte zu einem wichtigen Anker.

Hier kommen 5 Impulse, die du für dich nutzen kannst, um die Zutaten für einen neuen Weg zu finden.

 

Impuls Nr. 1: Schau zurück auf deinen Erfahrungsschatz 

Es ist ein solides Fundament: Deine bisherige Reise.

Erfahrungen: Mit der Zeit sammelt jeder eine Fülle von Erfahrungen und Erkenntnissen. Diese sind nicht nur lehrreiche Momente, sondern häufig auch Quellen der Weisheit. Der ganz persönlichen Weisheit.

Wikipedia definiert diesen Begriff zunächst so: „Weisheit (altgriechisch σοφία sophía, lateinisch sapientia) bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren.“

Die Art und Weise, wie du Herausforderungen begegnest, Fehler machst und daraus lernst, formt deinen Charakter und bereichert dein Wissen.

Das wird nach unserer Erfahrung häufig unterschätzt. Viele erinnern sich an schwierige Zeiten, große Verletzungen und leidvolle Erfahrungen. Ohne den Nutzen zu sehen.

Das kann auch viel zum Thema „Lebensenttäuschung “ beitragen. 
Zum Blogartikel „Das hatte ich mir anders vorgestellt!“

Dabei können aus größten Verletzungen enorme Kräfte entstehen, die nicht von Wut, sondern von guter Energie und einer klaren Haltung gespeist sind. Es lohnt sich, die eigene Biographie anzuschauen und diese Kräfte aufzuschreiben. Allein daraus sind schon neue Lebenskonzepte entstanden.

 

Impuls Nr. 2: Finde deine Richtung

Es ist ein guter Kompass: Dein learning aus Begegnungen.

Die menschlichen Beziehungen, die wir im Laufe unseres Lebens knüpfen und pflegen, formen nicht nur unser Selbstbild, sondern beeinflussen auch unsere Entscheidungen, Werte und Perspektiven.

Betrachte einmal die Menschen, die dich in wichtigen Entscheidungsprozessen beeinflusst haben. Viele  begegnen uns als Vorbilder oder Inspirationsquellen. Manchmal empfinden wir auch das Gegenteil. Hast du aktuelle Vorbilder oder hast du welche gehabt? Führe sie dir ruhig alle einmal vor Augen und überprüfe deine Gedanken dazu.

Wer hat dich damals fasziniert und wen kannst du jetzt mit einem Lächeln zur Seite legen? Was inspiriert dich heute noch? Für welche Werte stehen sie ein und wo gibt es Übereinstimmungen mit deinen?

In welchen Lebensphasen haben sie entscheidende Weichenstellungen vorgenommen? Was bewunderst du an ihnen und welche Gefühle ruft das in dir hervor?

Menschen können uns motivieren, einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Über uns hinauszuwachsen, neue Dinge auszuprobieren oder unsere Träume zu verfolgen.

Und in deiner realen Lebensgeschichte: wer waren deine Mentoren, wer hat dich unterstützt, an dich geglaubt? 

Welche Erkenntnisse sind relevant für dein zukünftiges Leben? 

 

Impuls Nr. 3: Stelle dein inneres Navi ein

Wenn wir nicht gelernt haben, die innere Stimme zu spüren, wird es höchste Zeit.

In einer Welt, die ständig nach außen gerichtet ist und in der wir oft von äußeren Einflüssen und Erwartungen bombardiert werden, kann es leicht passieren, dass wir den Kontakt zu unserer inneren Stimme verlieren. Diese innere Stimme, auch Intuition oder Bauchgefühl genannt, ist ein mächtiger Kompass, der uns in vielen Lebenslagen den Weg weisen kann.

Dabei geht es um die somatischen Marker. Von „soma“, der Körper. Also ist hier nicht nur das Bauchgefühl relevant, sondern es betrifft den ganzen Körper, denn der ist das entscheidende Element, nachhaltige und resiliente Entscheidungen zu treffen. 

Unsere Reaktionen auf die unterschiedlichsten Situationen resultieren aus dem eigenen inneren Bewertungssystem. Das zeigt zunächst an, ob wir primär ein positives Gefühl haben oder nicht. 

Diese somatischen Marker sind ursprünglich von Antonio Damasio beschrieben worden.

Praktikabel für jegliche, vor allem für  Entscheidungs- Situationen hat es Maja Storch ausgeführt. Hier ist ein sehr verständliches Beispiel.

Außerdem kann ich dazu folgendes Buch von ihr empfehlen: „Machen Sie doch, was Sie wollen!“ Maja Storch

Viele haben verlernt auf ihre innere Stimme zu hören und vor allem, ihr zu vertrauen. Der Verstand allein reicht nicht, um kluge Entscheidungen zu treffen. Unabhängig davon, ob wir glauben, sehr rational zu sein. Nicht zuletzt gehört es zu einem gelingenden Stressmanagement. 

Impuls Nr. 4: Verstärke deine  Neugier 

Ein gesunder Entdeckergeist: verloren gegangen und unterschätzt.

Neugier und Entdeckergeist in der Lebensmitte sind nicht nur als nostalgische Erinnerungen an die Jugend zu betrachten. Sie sind vielmehr Schlüsselkomponenten für ein erfülltes, adaptives und lebendiges Leben.

Allerdings kann mit mit zunehmendem Alter der Drang verloren gehen, ständig Neues zu lernen. Die Gefahr, durch erlangtes Wissen und Erfahrung, unflexibler oder vielleicht sogar selbstgefällig zu werden, ist gegeben.

So kann auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle die ursprünglich vorhandene Neugier überdecken. Erst Recht, wenn sich unbewusste Ängste entwickelt haben.

Was ebenfalls den Entdeckergeist in Schach hält, sind Gewohnheiten und Routinen. Auch unangenehme Erfahrungen können die Lust nehmen, mal etwas ganz Neues auszuprobieren. „So was mache ich nie wieder“ oder „Das bringt doch eh nichts“, hören wir dann.

Das menschliche Gehirn ist für Neugier im Sinne von Wissensgier gemacht. Der Drang, Dinge weiterzuentwickeln, hat uns überleben lassen und das Leben wesentlich bequemer werden lassen.

Es gibt Untersuchungen, dass neugierige, wissbegierige Menschen deutlich älter werden. Vermutlich auch deswegen, weil dadurch mehr soziale Kontakte gefördert werden.

Unsere Erfahrung zeigt – Neugier macht Spaß:

  • sie macht aufgeschlossener und toleranter
  • lässt die Welt bunter und facettenreich erscheinen
  • lenkt von eigenen Dramen ab
  • lässt neue und bereichernde Kontakte finden
  • erweitert den Horizont jeden Tag
  • lässt uns intensiv teilhaben am Leben
  • verhindert vielfach die Entstehung von Ängsten
  • stärkt das Selbstwertgefühl
  • erleichtert das Loslassen
  • etc.

Wenn du das Gefühl hast, deine Neugier könnte einen Schub vertragen, fang mit kleinen Dingen an. z.B. mache jeden Tag etwas, was du noch nie getan hast. 

 

Impuls Nr. 5: Finde deine innere Balance 

Es gilt, eine Balance zwischen dem Entdecker und dem Weisen in dir zu finden.

Eine Ausgewogenheit, die es dir ermöglicht, mutig und doch bedacht, neugierig und doch weise deinen Weg zu gehen. Warum ist diese Balance so wichtig?

Ab und zu brauchen wir Mut, Grenzen zu überschreiten und zu wachsen. Zu viel des Guten kann uns aber auch rastlos werden lassen oder wir geraten in den Zugzwang der ewigen Selbstoptimierung. 

Die andere Seite beschreibt ein zu viel an Selbstzufriedenheit, kombiniert mit Stagnation und Engstirnigkeit. Ein „fixed mindset“ kann entstehen. Das hat mit Weisheit nichts zu tun. 

Für eine ausgewogenes Verhalten gibt es kein Patentrezept. Sich immer wieder selbst zu reflektieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, ist die Idee. Andere inspirieren und sich inspirieren lassen, auch mal von Menschen, mit denen es sonst keine Berührungspunkte gibt.

Extreme sind selten sinnvoll. Ein bewusstes, entspanntes Pendeln zwischen den Polen allerdings ist ein Weg.

Ein gutes Gespür für sich, die eigene Persönlichkeit und eventuell für den individuellen Lebensauftrag zu entwickeln, ist ein nicht endender Weg.

Mit Mut, Klarheit und Haltung in körperlicher und mental-emotionaler Hinsicht.

Den eigenen Weg kann man gut selbst reflektieren. An wirklich neuen Ideen kann es aber hapern. Vielleicht wünschst du dir Inspiration von aussen? 

Die Autor:innen

Beatrice Bleß-Lieb und Martin Lieb begleiten Menschen In der zweiten Lebenshälfte.

Unser Buch "Lebensmutig"

ODER WIE WIR LERNTEN, UNSERE KRISEN ALS GESCHENK ANZUNEHMEN, UND UNSER GLÜCK FANDEN